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Eine künstlerische Technik großer Traditionen und des Niedergangs im Kitsch der Dilettanten kehrt zurück.
Martin Dammann, Klaus Drechsler, Petra Flierl, Dieter Goltzsche, Karl Herrmann, Hans-Peter Hund, Leiko Ikemura, Uwe Kowski, Katja Lang, Corinne von Lebusa, Hermann Lindner, Achim Riethmann, Maren Ruben, Cornelia Schleime, Anija Seedler, Max Uhlig, Anne Ullrich
Die 18 vorgestellten Positionen zeitgenössischer Aquarellmalerei in Deutschland repräsentieren sehr unterschiedliche künstlerische Haltungen von Künstler*innen zwischen 30 und 85 Jahren, mit künstlerischer Sozialisation in Ost und West und nach der Wende. Weibliche und männliche Stimmen sind gleichermaßen vertreten.
Die Ausstellung zeigt neben der unverdrossenen Arbeit am klassisch gewachsenen Maßstab, vor allem jüngere Künstler*innen als Entdecker*innen und unkonventionelle Experimentator*innen und sie zeigt Versuche, in der Ökonomisierung durch Innovation eine Chance zu gewinnen. Auffälligstes Merkmal ist das Anwachsen der Formate bis zu Wandgrößen. Mehrteilige Arbeiten erreichen repräsentative Dimensionen und dank heute hoch ambitionierter Rahmungstechnik auch einen hochwertigen Eindruck. Daneben wird experimentiert mit alternativen, meist auch in die Größe strebenden Werkzeugen, unterschiedlichsten Papieren und anderen Trägermaterialien, mit der kombinierten Verwendung weiterer Farbmaterialien. Auch Bildobjekte entstehen. Die traditionell subtile und handwerklich meisterhafte Anwendung des Farbmaterials erweitert sich um Spuren des Lockeren, Nachlässigen und Gröberen. Der Zufall wird genutzt. Er stellt genau genommen durch die physikalischen Eigenheiten der Materialien eine stetig wiederkehrende Aufgabe für die Ausübenden dar. Zugleich kehrt Dürers konturenbetonende, die Zeichnung lavierende Anwendung in neuem Gewand zurück.
Mit dem Weg über die näheren Bedingungen ihres Entstehens versucht diese Ausstellung künstlerische Prozesse und Werke den Besucher*innen tiefer erfahrbar zu machen. Sie werden gestärkt zu neuen Beobachtungen kommen und differenzierte, im Werk begründete Wertschätzung entwickeln. Parallel zum Ausstellungsangebot kann man deshalb die typischen Werkzeuge der Aquarellmaler kennenlernen und in praktischen Angeboten selbst Erfahrungen im Umgang mit Material und Werkzeug sammeln.
Zeitgleich präsentieren wir in unserem Aquarium im Erdgeschoß des Tietz zahlreiche Aquarelle aus der Sammlung der Neuen Sächsischen Galerie aus den 70er bis 2000er Jahren.
Abb. Leiko Ikemura, Anija Seedler, Max Uhlig
An artistic technique of great traditions and decline in the kitsch of the amateurs returns.
Martin Dammann, Klaus Drechsler, Petra Flierl, Dieter Goltzsche, Karl Herrmann, Hans-Peter Hund, Leiko Ikemura, Uwe Kowski, Katja Lang, Corinne von Lebusa, Hermann Lindner, Achim Riethmann, Maren Ruben, Cornelia Schimmele, Anija Seedler, Max Uhlig, Anne Ullrich
The 18 presented positions of contemporary watercolor painting in Germany represent very different artistic attitudes of artists between the ages of 30 and 85, with artistic socialization in East and West and after the fall of the Wall. Female and male voices are equally represented.
In addition to the undaunted work on the classical scale, the exhibition shows above all younger artists as explorers and unconventional experimenters and shows attempts to gain a chance in economization through innovation. The most striking feature is the increase in formats up to wall sizes. Multi-part works achieve representative dimensions and, thanks to today’s highly ambitious framing technology, also have a high-quality impression. In addition, experiments are carried out with alternative, mostly larger tools, a wide variety of papers and other carrier materials, with the combined use of other color materials. Image objects are also created. The traditionally subtle and masterful application of the color material expands to include traces of looseness, carelessness and coarseness. Chance is used. Strictly speaking, due to the physical properties of the materials, it represents a constantly recurring task for those who perform it. At the same time, Dürer’s contour-emphasizing, drawing-washing application returns in a new guise.
By exploring the conditions under which they were created, this exhibition attempts to give visitors a deeper experience of artistic processes and works
If you are interested in this artwork, please send an email to info@anija-seedler.de