(…) Das klingt nach Christian Morgenstern und ist wohl auch beabsichtigt. Denn Humor, Intelligenz und Schönheit zeichnet dessen Werk aus, und er wäre also ein geeigneter Schutzpatron für diese Ausstellung. Sie zeigt vorwiegend Tiere, solche die es gibt und solche, die man sich wünscht, dass es sie gäbe, aber auch einige, von denen man fürchtet, dass es sie geben könnte. Anija Seedlers Formate reichen von ganz kleinen, die ihr Pinsel oder ihre Feder gerade noch formulieren kann bis zu der Größe, die die fließende Aquarellfarbe gerade noch erreicht, oder die ihr Arm mit Stift oder Feder noch in einem Fluß überstreichen kann. Sie liebt die Leichtigkeit. Die Aquarellfarbe scheint von allein an die richtigen Stellen auf dem Papier zu fließen um beim Trocknen auch noch die richtigen interessanten Ränder zu bilden. Ihre Federzeichnungen vermitteln die Illusion, daß die braune oder rote Tinte auf eigene Faust aus der Feder strömt und der Strich ohne zu stocken genau das abbildet, was er soll. Es scheint alles sehr mühelos entstanden zu sein. Das ist natürlich eine Täuschung, die auf ihrer Kunst beruht. Wir haben Blätter von großer Einfachheit und zugleich doch von großer Raffinesse vor uns. Besonders die Farben sind von schwelgerischer Schönheit, sie haben einen hohen Reiz in ihrer meisterhaften Balance von warmen und kühlen Tönen, von schwebenden Valeurs und herzhaften Akzenten. Die Tiere, die wir hier sehen sind oft aus einem Farbfleck entstanden und doch unerhört charakteristisch. Wir finden Insekten, Frösche, Vögel, Fledermäsue, kleine und riesige Vierbeiner, kurz gesagt: alles von der Mücke bis zum Elefanten. (…)
(…) That sounds like Christian Morgenstern and is probably intentional. His work is characterized by humor, intelligence and beauty, and he would be a suitable patron saint for this exhibition. It mainly shows animals, those that exist and those that one wishes existed, but also some that one fears might exist. Anija Seedler’s formats range from very small, which her brush or pen can just formulate, to the size that the flowing watercolor paint can just reach, or which her arm can still paint over in a flow with a pen or pen. She loves lightness. The watercolor paint seems to flow to the right places on the paper on its own to form the right interesting edges when it dries. Her pen drawings give the illusion that the brown or red ink flows out of the pen on its own and the line depicts exactly what it should without faltering. It all seems to have come about very effortlessly. This is of course a deception based on their art. We have before us sheets of great simplicity and at the same time of great sophistication. The colors in particular are of sumptuous beauty; they are extremely attractive in their masterful balance of warm and cool tones, of floating values and hearty accents. The animals we see here are often created from a patch of color and yet are incredibly characteristic. We find insects, frogs, birds, bats, small and giant four-legged friends, in short: everything from mosquitoes to elephants. (…)
If you are interested in this artwork, please send an email to info@anija-seedler.de